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Dienstag, 26. Februar 2013

Natur Pur - Winterlandschaft Nikkō (日光)


Letzte Woche war ich in Nikkō! Eigentlich ist Nikkō ja bekannt für seine Tempel und Schreine, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. Ich war trotzdem so verrückt, das nahezu komplett zu ignorieren und mich auf die landschaftlichen Reize der Region zu konzentrieren. Dafür habe ich mir das nur für Ausländer erhältliche "All Nikko Ticket" für 4.400 Yen gekauft. Damit konnte ich einmal mit der Tōbu-Line nach Nikkō und zurück fahren, sowie im Großraum Nikkō den Bus nutzen wie ich wollte, was mir enorme Fahrtkosten erspart hat. Da ich in Yokohama wohne und erstmal in den Norden Tokios pendeln musste, habe ich mich an dem Tag schon um 05:20 Uhr aus dem Bett gequält. Um 08:10 Uhr ging mein Zug von Asakusa und 10:18 Uhr kam ich in Nikkō an.


Vom Bahnhof nahm ich sogleich den nächsten Bus in Richtung Yumoto Onsen
(湯元温泉).






Die vielen Serpentinen erinnerten mich sehr stark an die Passstraßen in den Alpen.
Eigentlich wollte ich ja mit der Akechidaira Ropeway (明智平ロープウェイ) fahren, die war jedoch aufgrund angeblich zu starken Windes geschlossen. Zum Glück stand ein Mitarbeiter des Betreibers direkt an der Bushaltestelle um die Touristen dahingehend zu informieren. So konnte ich direkt wieder in den Bus einsteigen und ersparte mir die einstündige Wartezeit auf den nächsten Bus.



Mehr oder weniger kurzentschlossen fuhr ich also bis zur Endhaltestelle - Yumoto Onsen. Die Straßen wurden auf dem Weg dorthin immer weißer und der Bus immer langsamer...


Angekommen, erwartete mich doch eher unerwarteterweise sehr viel Schnee!
- 140 cm, um genau zu sein...


Nun gut, ich wusste vorher auch nicht, dass ich mitten in einem Skigebiet gelandet bin, wo ich mir sofort eine Skiausrüstung hätte ausleihen können.


足元に気を付けて!


Die Touristeninformation hatte wegen der Schneemengen geschlossen, und dass in einem Skigebiet...
Ähm... ja. Wenigstens konnte ich dem an der Außenwand hängenden Thermometer entnehmen, dass -7°C mich dank fleißigem Herumlaufen noch nicht zum Frieren bringen konnten.

Anschließend fuhr ich zurück in Richtung Nikkō an den Chuzenji Lake (中禅寺湖).

Im Nationalpark sah ich dann dieses putzige Äffchen - einen Japanmakak. Die Japanmakaken sind für die Menschen in Nikkō ja angeblich heilig, also wie dem Inder seine Kuh. Da sie sich jedoch in den letzten Jahren stark ausgebreitet haben, scheinen sie wohl auch zur Plage geworden zu sein. Ich habe davon nicht wirklich etwas mitbekommen, denn sobald ein Affe auftauchte wurde er sofort von den Souvenirverkäufern mit Schneeschaufeln verjagt. Schade...

Das Highlight im Nationalpark sind die Kegon Wasserfälle (華厳ノ滝).


Mit einem Fahrstuhl kann man rund 100 m in die Tiefe fahren, um sich von einer Beobachtungsplattform das Spektakel von unten anzuschauen.


Zum Aufwärmen gab's superleckeres Curry Udon! カレーうどん、美味しいね!



Als ich dann am Chuzenji Lake (中禅寺湖 ) stand, verstand ich schließlich doch, wieso die anfangs erwähnte Seilbahn an dem Tag geschlossen war...


Ich weiß nicht ob ich jemals schon solch einen eisigen Wind erlebt habe. Teilweise musste ich mich am Brückengeländer festkrallen. Bei einer Lufttemperatur von -7°C konnte ich aufgrund des sehr starken Windes eine gefühlte Temperatur von um die -30°C genießen und das ist wirklich nicht übertrieben! Die Leute, die wie ich draußen unterwegs waren, sahen alle wie potentielle Bankräuber aus, so sehr wie sich jeder das Gesicht verhüllte...

Auch wenn alle Tempel nach 16:30 Uhr schon geschlossen waren - einen Blick auf das Weltkulturerbe wollte ich dann doch schon mal werfen, wie hier auf den Taijuin Tempel (大猷院)

Der Futarasan Schrein (二荒山神社).

Alt ist auch diese ausgefallene Telefonzelle am Rande eine Hauptstraße, für die eine ausgediente Seilbahngondel herhalten musste...

Da ich bis zur Abfahrt meines Zuges (der als "Section Rapid" fast 3 Stunden nach Tokio brauchte o,O) noch etwas Zeit hatte, schaute ich mir noch den schmucken JR Bahnhof von Nikkō an.

Die Tempel werde ich mir wohl ein anderes Mal in Ruhe ansehen. Dank den speziellen Touristenpässen (Wer nicht asiatisch aussieht ist automatisch Tourist^^) ist die Fahrt nach Nikkō glücklicherweise ein nicht zu tiefer Griff ins Budget. :)

2 Kommentare:

Silvia hat gesagt…

Ich war auch so verrückt meinen Besuch in Nikko im Winter zu machen :) Am Chuzenji-See kann man wirklich erfrieren, der Wind der da über den See braust.... mich schüttelt es wenn ich nur dran denke.

Dein Pass ist ja vier Tage gültig, vielleicht schaffst du's ja gleich noch mal hin?

Ich hab beim ersten Mal in Nikko übernachtet, da hatte ich dann auch Zeit für die Onsen dort. Normalerweise gehen sich aber die Tempel und Schreine, sowie Chuzenji See und Kegon Wasserfall an einem Tag aus. Bei letzteren gibt es ja keine Öffnungszeiten, da kann es auch etwas später werden.

Embaculator hat gesagt…

Der Pass gilt nur für einen Round-Trip von Tokyo nach Nikko! Wenn du dort übernachtest kannst du die 4 Tage sicherlich voll nutzen. Als ich aber abends wieder durch die Asakusa Station bin, wurde mir mein abgestempelter Pass von einem Tobu-Mitarbeiter eingezogen.