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Sonntag, 14. Oktober 2012

Shibamata und das Um-die-Wette-Essen von KOSMIC

Um-die-Wette-Essen und KOSMIC: Es ist anzunehmen, dass meiner ach so stillen Leserschaft zunächst Fragezeichen durch den Kopf gehen: "Essen - kenn ich! Aber wer ist dieser KOSMIC?"

Also, am Freitag wurde von KOSMIC - einer Studentenorganisation der Keiō Universität, die sich um den kulturellen Austausch zwischen ausländischen und japanischen Studenten bemüht - eine "Welcome Party Fall 2012" für die neuen Austauschstudenten veranstaltet. Ort war die Mensa auf dem Mita-Campus und in eben jener waren die Tische zunächst auch reichlich mit Speis und Trank gedeckt.
Wenn man aber weiß, dass die ganze "Party" nur anderthalb Stunden lang gehen soll und davon die erste halbe Stunde durch Willkommensansprachen verquatscht wird, so war es nicht dumm sich schon kurz nach Einlass einen essensstragegisch günstig gelegenen Stehplatz zu suchen - so hieß es für mich dann auch: Chicken, Sandwiches, Nudeln, Getränke, Teller und vor allem Essstäbchen alle maximal im Abstand von einer Armlänge zu meinem (Rum-)Stehplatz.

Als einer der wenigen konnte ich dann nach der Essensschlacht auch von mir behaupten, mich satt gegessen zu haben, wofür ich nicht nur ungläubige Blicke erntete:
"Woran erkennt man den perfekten Kompass? Man lege eine Banane auf eine Mauer und dort wo sie verschwindet ist Osten!"
Naja, ich konnte drüber lachen - den kannte ich nämlich noch nicht! xD

Zur After-Show Party musste ich somit nicht mehr gehen. Auch hatte ich gar keine 2.500 ¥ einstecken - so viel hätte mich der Eintritt für 2 weitere Stunden in Izakaya nämlich gekostet! o,O
Dann lieber doch ein kleines Lokal in Roppongi, wo ich noch mit einigen Leuten hinging.

Sonnabends bin ich nach Shibamata gefahren. Das ist zwar offiziell noch Tokyo, aber nicht nur die anderhalb Stunden Bahnfahrt ließen das Gefühl aufkommen eher in einer dörflichen Gegend angekommen zu sein. Nicht, dass Shibamata nicht städtisch sei - aber so ganz ohne Wolkenkratzer oder U-Bahn ist es schon eine andere Welt im Vergleich zu Shinjuku, Shibuya oder aber auch Mita.
Die lokale Zugverbindung hat auch nur drei Stationen, auf der zwei gepflegte und saubere, aber durchaus in die Jahre gekommene Bimmelbahnen pendeln.

Shibamata liegt genau zwischen den beiden Endstationen der Strecke
Bahnhof Shibamata
Am Tage war die Einkaufsstraße von Shibamata gut besucht. Gerade der nahegelegene Tempel scheint sowas wie ein Magnet für japanische Touristen zu sein... Europäer habe ich nämlich weit und breit sonst nirgends wahrgenommen.

Shibamata Taishakuten Tempel
so bunt... und ich dachte, dass so nur thailändische Tempel aussehen^^

In der Nachbarschaft gibt es auch noch einen weiteren völlig unbeachteten Tempel - worauf sich dieser "spezialisiert" hat, ist mir allerdings bis jetzt noch ein Rätsel...


Auch habe ich keine Ahnung, was diese Steinsäule mit einem drehbaren, beschrifteten Zylinder für eine Funktion innehat - ist halt schlecht, wenn man niemanden dabei hat, der Chinesisch! spricht:


Für 100 ¥ habe ich es mir gegönnt des Weiteren noch das Haus eines Geschäftsmanns aus der Taisho-Zeit anzusehen, welches der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde:


Einen schönen Garten mit Koikarpfen gab es dort auch:


Wenn man Zeit hat, ist es auch empfehlenswert zum nahe gelegenen Edogawa (Fluss) zu laufen, welcher die Grenze zur Präfektur Chiba markiert. Dort kann man u.a. Leute beim Baseball-Training beobachten oder sich schlicht ins Gras fallen lassen und sein mitgebrachtes Sushi genießen.


Abends ist Shibamata jedenfalls definitiv nicht mehr als Tokio zugehörig zu erkennen - die Straßen sind wie leer gefegt!


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