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Mittwoch, 26. September 2012

Tokio von oben... FOR FREE!

Jaaa... man mag es kaum glauben: Auch in Tokio gibt es Attraktionen, die sich nicht nur die gut betuchten Touristen, sondern auch die meist eher nicht so wohlhabenden Studenten leisten können - schlicht, weil der Eintritt NICHTS (das ist für diese Stadt schon wirklich etwas Besonderes!) kostet.

Eine der angesprochenen Attraktionen ist das Tokyo Metropolitan Government Building (kurz auch: TMG). Da man dort bis zum 45. Stockwerk hinauffahren kann und dann FOR FREE (man kann es nicht oft genug betonen) eine super Aussicht über den Großteil Tokios hat, war dies das Ausflugsziel am vergangenen Samstag.
Da aufgrund der zentralen Lage in Shinjuku ein Besuch gerade für Touristen sehr attraktiv ist, sind auch in der Station Shinjuku etliche Wegweiser zum TMG vorhanden.
Dennoch ein Tipp: Unabhängig davon, wie gut das TMG ausgeschildert ist, kann ich persönlich nur davon abraten sich im Ganggewirr des wohl größten U-Bahnknotenpunktes der Welt zu verabreden... es sei denn man kann mindestens eine Stunde Warte- bzw. Suchzeit entbehren oder man weiß wirklich GANZ GENAU wo man sich treffen will...
Naja, jenes Tunnelsystem ermöglicht es wenigstens direkt zum TMG laufen, ohne auch nur einen Fuß an die Oberfläche zu setzen, was bei Regenwetter durchaus recht praktisch ist.

Nach ca. 50 Sek. Fahrt mit einem Highspeed-Fahrstuhl kann man dann den Blick über Tokio genießen. Da es einen Nord- und einen Südturm gibt (ohoh... da werden Erinnerungen wach^^) empfiehlt es sich je nach Zeitplanung auch auf beide Türme hinaufzufahren, da die Perspektiven doch recht unterschiedlich sind.

243 Meter misst das Tokyo Metropolitan Government Building
In "Little Manhattan" steht übrigens auch der "Cocoon Tower" - in dem u.a. die Modemacher von morgen ausgebildet werden. Insgesamt fasst er ca. 10.000 Studenten. Seine Form soll einen Kokon symbolisieren, in welchem die Studenten während ihrer Ausbildung heranreifen, bis sie am Ende ihrer Ausbildung aus diesem "schlüpfen".











Und als ich das gesehen habe, musste ich richtig lachen
- die Werbung in Japan ist einfach spitze!
Ich würde gerne mal den Wert meines Haares schätz lassen...^^
Gestern waren wir übrigens im Stadtteil Meguro unterwegs - wieso, weshalb, warum??? Richtig! Fortsetzung der angefangenen Reihe "Tokyo FOR FREE"! :D

 Und in Meguro gibt es etwas ganz Besonderes zu besichtigen:
Das Parasitologische Museum Meguro
Und was gab es sonst noch FOR FREE!?
Ach ja, ich war das erste Mal in Shibuya an der höchstwahrscheinlich berühmtesten Kreunzung der Welt - Shibuya Crossing:


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Freitag, 21. September 2012

JLP - Placement Test und wie man sich davon erholt...

Der letzte Post ist jetzt schon wieder ein paar Tage alt, so dass es doch durchaus dringend geboten scheint, mal wieder aktuelle Informationen auf den (virtuellen) Tisch zu legen!

Die letzten Tage waren recht stressig und meine Schlafzeit daher mehr oder minder an japanische Verhältnisse angepasst - Soll heißen 4 Stunden Schlaf im eigenen Bett und der Rest wird in der U-Bahn "zusammengeschlafen". Da ich selbst mit dem Express-Train um die 30 min zum Mita-Campus brauche, kann ich mir das auch erlauben, kurz mal wegzunicken. Das ist dann DIE Anpassung an das allgemeine Sozialverhalten in der japanischen Metro - entweder man schaut auf sein Iphone... *hust* oder man schläft. Da ich die erstgenannte "Option" bekanntermaßen nicht wählen kann (und auch nicht wählen wöllte), ist das Nickerchen doch die perfekte Alternative zum "Rausgucken" auf dunkle U-Bahn-Tunnelrohrwände.
Nur zu tief sollte man natürlich nicht einschlafen oder es passiert einem, was mir ein anderer Austauschstudent erzählt hatte: Er kam aus Shibuya und wachte plötzlich kurz vor der Zentralstation Yokohama (die dann doch etwas entfernt von der im Norden gelegenen Station "Hiyioshi" liegt) wieder auf.
Da ich im Nightlife, sagen wir mal nicht so engagiert auftrete, habe ich dieses Problem nicht. Für die Mita-Line (ab Meguro Tokyu-Meguro-Line) ist Hiyoshi Endstation und die Mitarbeiter der Metro sind sehr fleißig darin, alle sitzengebliebenen "Schlafgäste" doch möglichst schnell aus dem Zug zu bitten.
Klarstellung: Ich bin bisher immer rechtzeitig wieder aufgewacht, so dass ich dies NICHT aus eigener Erfahrung schreiben kann, sondern nur aus eigener Beobachtung!

Wie dem auch sei, am Dienstag fand der JLP-Placement-Test statt. Die ursprüngliche Idee sollte wohl sein, die Studenten entsprechend ihren Fähigkeiten einem der 12 Level zuzuordnen. Diese Selektion wurde durch einen Expression-, einen Listening Comprehension- und einen Reading-Comprehension Teil vorgenommen.
Im Endeffekt war es jedoch so, dass gefühlsmäßig nur die Leute, die fließend Japanisch sprechen können, von denen, die fließend Business-Japanisch sprechen können, getrennt wurden. Die Anderen, wozu auch ich gehörte, waren der "Rest".
Naja, wenn schon Japanologiestudenten im 5. Semester sagen, dass sie die Aufgabenstellung nicht verstanden haben, braucht man sich auch nicht zu sehr zu grämen, wenn man als jemand - der Japanisch "nur" zusätzlich zum Hauptfach lernt - nach diesem Test das Gefühl hatte, noch gar nicht mit dem Japanisch Lernen angefangen zu haben.

Nach dem JLP Placement-Test war ich nicht der Einzige, der etwas Ablenkung gebrauchen konnte und so bin ich mit einem Japanologiestudenten noch etwas auf Sightseeing-Tour gegangen. Zuerst waren wir noch etwas auf dem Campus unterwegs:


danach in Minato-ku:

und schließlich in Ginza, wo wir zunächst zum Hafen gingen:
von wo man auch auf das zur Zeit mit 634 m Höhe zweithöchste Bauwerk der Welt blicken konnte - den Tokyo Sky Tree:

und zum Schluss in den Hama-rikyu-Garten:
Auch wenn er 300¥ Eintritt kostet, so ist ein Besuch des Parks ist sehr empfehlenswert. Er ist eine einzige Oase der Ruhe in einer sonst niemals ruhigen Stadt!

Am Mittwoch durften wir an der Entrance Ceremony für neue Studenten teilnehmen, wobei ich mich allerdings frage, wer genau geladen wurde - geschätzt waren jedenfalls nicht mehr als 200 Zuschauer anwesend, die das Prozedere verfolgten. Alles sehr stilvoll mit Keiō-Chor, der die letzte halbe Stunde vor der Eröffnungsrede wohl alle Loblieder auf die Universität gesungen hat, die es nur gibt.


Viel mehr als diese mehr oder weniger spannende Eröffungszeremonie ist an diesem Tag auch nicht passiert. Wie viele meine jetztigen JLP-Kommilitonen - zumindest denen, die wie ich zu dem "Rest" der Selektion vom Montag gehörten - habe ich kaum ein Wort von dem verstanden, was uns vorgetragen wurde. Allerdings wurde auch sehr kurz noch einmal auf Englisch für eben jene Nicht-fließend-Japanischen-Sprechenden zusammengefasst, welche ehrenvolle Geschichte die Keiō-Universität aufzuweisen hat und das die Mitglieder dieser exklusiven Gemeinschaft, also Professoren sowie Studenten, wie eine Familie füreinander seien, in der wir Willkommen geheißen sind.
Alles in allem ein sehr stilvoller Ablauf, inklusive Aufstehen und Verbeugen und dem Versuch der ausländischen Studenten die Keiō-Hymne mit... zusummen.

GESTERN schließlich erfuhren wir unsere Resultate des JLP Placement-Tests und yeahh... ich... bin... Level 1 (von 12) - also Elementary! Okaaayyyy... zumindest kann ich so im Nachhinein nicht tiefer rutschen! :D
Wieso habe ich eigentlich bereits 2 Jahre Japanisch-Kurse besucht?!
Wohl schon allein deshalb, um in Level 1 bestehen zu können.^^ Mit mir in Level 1 sitzt zur Zeit auch noch eine deutsche Japanologiestudentin im 5.Semester! Sie gehörte eben zu jenem Rest, der am Dienstag ausgesiebt wurde. Ein anderer deutscher Japanologiestudent (ebenso 5. Semester) hat es immerhin in Level 3 geschafft, welches allerdings ebenso noch auf der Elementary-Stufe angesiedelt ist.
Nach diesem Vergleich ging es mir dann doch wieder etwas besser, schließlich studiere ich an meiner Heim-Universität etwas völlig anderes und nicht Japanisch im Hauptfach!

Nachmittag traf ich mich dann mit jemandem in Harajuku. Anstatt jedoch gleich in die Tiefen dieses bunten Viertels abzutauchen, bevorzugten wir das ruhigere Sightseeing. Dennoch stand eine absolute Top-Attraktion auf dem Programm - der Meiji Schrein, welcher an der benachbarten Yoyogi-Park angrenzt:


Das Besondere ist, dass der Meiji-Schrein quasi mitten im Wald steht. Die Bäume sind so hoch, dass man nicht einmal mehr die Hochhäuser der Stadt sehen kann! Bei sämtlichen Parks, die ich bisher besucht habe, war jene Shilouette hingegen immer sichtbar.

Natürlich musste danach auch eine kleine Portion Kontrastprogramm her - Wir stiegen in Harajuku auf's Dach eines luxuriösen Einkaufscenter, genauer gesagt auf die Dachterasse:
Ganz so krass war der Kontrast aber auch wieder nicht, da die Terasse vor dem Starbucks so etwas wie eine "Entspannungsgarantie" aufweist:

Die Sicht war auch nicht die Schlechteste ;)

Außerdem gibt es zur Erfrischung so etwas wie Nieselmaschinen, was bei konstanten Temperaturen über 30°C doch recht angenehm ist:


















Den Eingang findet man übringens recht einfach - er ist nicht gerade unauffällig:

Montag, 17. September 2012

Es regnet? Es regnet!

Unglaublich aber wahr! Heute mal keine gefühlten 45°C draußen! In der Nacht hatte ziemlich starker Regen eingesetzt, was sich jetzt am Tage immer wieder in mehr oder weniger großen Regengüssen fortsetzt. So muss meine Klimanlage ausnahmsweise mal nicht ganz so hart arbeiten um mein Zimmer auf 25°C runterzukühlen.

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob damit jetzt eine Regenzeit in Japan eingeläutet ist, davon soll es ja immerhin zwei geben - eine im April und eine irgendwann im Herbst.
Naja, das Ganze hat auch sein Gutes: Gestern Abend hatte ich keine Idee, was ich heute unternehme (es ist Feiertag) und so habe ich nun genügend Zeit um den Blog um die Erlebnisse des gestrigen Tages zu vervollständigen und umd für den morgen JLP-Placement Test zu lernen und heute Abend zu einer Welcome Party in einem anderen Wohnheim zu gehen und... oh oh... Ich glaube der Tag wird schneller rum sein, als mir lieb ist.^^

Gestern, also Sonntag, habe ich mich mit einer japanischen Freundin an der Station Hibiya in Tokio getroffen. Die Metrostationen in Tokio... das ist auch so eine Geschichte...
Wir hatten uns am Exit A10 verabredet - Das legt den Schluss nahe, dass es anscheinend 10 Ausgänge geben muss. Nicht ganz, in Hibiya gibt es die Ausgänge A01 - A14 und dann wird mit B1 - ... weiternummeriert! Jedenfalls, zusammengenommen hat also alleine diese U-Bahnstation schon so um die 20 (in Worten: ZWANZIG) Ausgänge!!! Da kann man dann auch verstehen, wieso sich die Japaner lieber "over ground" treffen möchten. Die schlimmste Station überhaupt soll wohl der U-Bahn-Knotenpunkt in Shibuya sein. Da können die Ausgänge auch schonmal anderthalb KILOMETER von einander entfernt liegen - wehe dem, der in den falschen Gang abbiegt...
Dagegen war ich gut bedient, ich musste nur etwa 300 m laufen um an die Erdoberfläche zu gelangen.
Und nachdem ich dort 20 min gewartet hatte, traf auch meine Begleitung ein, die mich zum Glück vorgewarnt hatte ("I'm usually too late") - wer mich kennt, der weiß, dass ich in Deutschland schon nach 5 Minuten die erste SMS verschickt hätte! xD

Von der Hibiya Station machten wir uns zunächst auf in Richtung Hibiya-Park:


Man mag es kaum glauben, wie viele Parks Tokio hat - Und dann beschweren die sich, dass der Baugrund fehlt?!
Vom recht unspektakulären Hibiya-Park ging es anschließend direkt nach Chiyoda-ku - sozusagen das Herz von Tokio, da hier der Kaiserpalast steht. Wenn man die Ausmaße sieht, wird einem auch schnell klar, wieso die Kaiserliche Palastanlage das teuerste (weil vom Wert her schlicht nicht bezifferbar) Grundstück der Welt ist... es folgt eine Bilderflut! ;)


Und wie sich das für einen Palast gehört, finden wir auch in Tokio die gleichen "Posen", wie sie mancher vielleicht auch schon im Vereinigten Königreich oder in Moskau gesehen hat.
 
Hier sieht man nochmal recht deutlich, wie viel Gelände um den Palast herum nicht bebaut wurde:

Das schemenhaft erkennbare Gebäude mit dem hellgrünen Dach ist der Kaiserpalast. Dort residieren der Tenno und gesamte königliche Familie - für die Öffentlichkeit sind Kaiserpalast und der riesige Park rundherum allerdings nicht zugänglich.

Das macht allerdings nichts, da der Östliche Garten des Kaiserpalastes und der angrenzende Kitanomaru-Park täglich bis 16.30 frei zugänglich sind.
Am Eingang bekommt man dann ein "Admission Ticket", was man beim Verlassen des Parks wieder abgeben muss.





Nach dem wir recht lange die zugänglichen Parkanlagen ausgekundschaftet hatten, blickten wir dann irgendwann wieder wie durch ein Zeitfenster aus der Edo-Periode in die moderne Welt.