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Freitag, 21. September 2012

JLP - Placement Test und wie man sich davon erholt...

Der letzte Post ist jetzt schon wieder ein paar Tage alt, so dass es doch durchaus dringend geboten scheint, mal wieder aktuelle Informationen auf den (virtuellen) Tisch zu legen!

Die letzten Tage waren recht stressig und meine Schlafzeit daher mehr oder minder an japanische Verhältnisse angepasst - Soll heißen 4 Stunden Schlaf im eigenen Bett und der Rest wird in der U-Bahn "zusammengeschlafen". Da ich selbst mit dem Express-Train um die 30 min zum Mita-Campus brauche, kann ich mir das auch erlauben, kurz mal wegzunicken. Das ist dann DIE Anpassung an das allgemeine Sozialverhalten in der japanischen Metro - entweder man schaut auf sein Iphone... *hust* oder man schläft. Da ich die erstgenannte "Option" bekanntermaßen nicht wählen kann (und auch nicht wählen wöllte), ist das Nickerchen doch die perfekte Alternative zum "Rausgucken" auf dunkle U-Bahn-Tunnelrohrwände.
Nur zu tief sollte man natürlich nicht einschlafen oder es passiert einem, was mir ein anderer Austauschstudent erzählt hatte: Er kam aus Shibuya und wachte plötzlich kurz vor der Zentralstation Yokohama (die dann doch etwas entfernt von der im Norden gelegenen Station "Hiyioshi" liegt) wieder auf.
Da ich im Nightlife, sagen wir mal nicht so engagiert auftrete, habe ich dieses Problem nicht. Für die Mita-Line (ab Meguro Tokyu-Meguro-Line) ist Hiyoshi Endstation und die Mitarbeiter der Metro sind sehr fleißig darin, alle sitzengebliebenen "Schlafgäste" doch möglichst schnell aus dem Zug zu bitten.
Klarstellung: Ich bin bisher immer rechtzeitig wieder aufgewacht, so dass ich dies NICHT aus eigener Erfahrung schreiben kann, sondern nur aus eigener Beobachtung!

Wie dem auch sei, am Dienstag fand der JLP-Placement-Test statt. Die ursprüngliche Idee sollte wohl sein, die Studenten entsprechend ihren Fähigkeiten einem der 12 Level zuzuordnen. Diese Selektion wurde durch einen Expression-, einen Listening Comprehension- und einen Reading-Comprehension Teil vorgenommen.
Im Endeffekt war es jedoch so, dass gefühlsmäßig nur die Leute, die fließend Japanisch sprechen können, von denen, die fließend Business-Japanisch sprechen können, getrennt wurden. Die Anderen, wozu auch ich gehörte, waren der "Rest".
Naja, wenn schon Japanologiestudenten im 5. Semester sagen, dass sie die Aufgabenstellung nicht verstanden haben, braucht man sich auch nicht zu sehr zu grämen, wenn man als jemand - der Japanisch "nur" zusätzlich zum Hauptfach lernt - nach diesem Test das Gefühl hatte, noch gar nicht mit dem Japanisch Lernen angefangen zu haben.

Nach dem JLP Placement-Test war ich nicht der Einzige, der etwas Ablenkung gebrauchen konnte und so bin ich mit einem Japanologiestudenten noch etwas auf Sightseeing-Tour gegangen. Zuerst waren wir noch etwas auf dem Campus unterwegs:


danach in Minato-ku:

und schließlich in Ginza, wo wir zunächst zum Hafen gingen:
von wo man auch auf das zur Zeit mit 634 m Höhe zweithöchste Bauwerk der Welt blicken konnte - den Tokyo Sky Tree:

und zum Schluss in den Hama-rikyu-Garten:
Auch wenn er 300¥ Eintritt kostet, so ist ein Besuch des Parks ist sehr empfehlenswert. Er ist eine einzige Oase der Ruhe in einer sonst niemals ruhigen Stadt!

Am Mittwoch durften wir an der Entrance Ceremony für neue Studenten teilnehmen, wobei ich mich allerdings frage, wer genau geladen wurde - geschätzt waren jedenfalls nicht mehr als 200 Zuschauer anwesend, die das Prozedere verfolgten. Alles sehr stilvoll mit Keiō-Chor, der die letzte halbe Stunde vor der Eröffnungsrede wohl alle Loblieder auf die Universität gesungen hat, die es nur gibt.


Viel mehr als diese mehr oder weniger spannende Eröffungszeremonie ist an diesem Tag auch nicht passiert. Wie viele meine jetztigen JLP-Kommilitonen - zumindest denen, die wie ich zu dem "Rest" der Selektion vom Montag gehörten - habe ich kaum ein Wort von dem verstanden, was uns vorgetragen wurde. Allerdings wurde auch sehr kurz noch einmal auf Englisch für eben jene Nicht-fließend-Japanischen-Sprechenden zusammengefasst, welche ehrenvolle Geschichte die Keiō-Universität aufzuweisen hat und das die Mitglieder dieser exklusiven Gemeinschaft, also Professoren sowie Studenten, wie eine Familie füreinander seien, in der wir Willkommen geheißen sind.
Alles in allem ein sehr stilvoller Ablauf, inklusive Aufstehen und Verbeugen und dem Versuch der ausländischen Studenten die Keiō-Hymne mit... zusummen.

GESTERN schließlich erfuhren wir unsere Resultate des JLP Placement-Tests und yeahh... ich... bin... Level 1 (von 12) - also Elementary! Okaaayyyy... zumindest kann ich so im Nachhinein nicht tiefer rutschen! :D
Wieso habe ich eigentlich bereits 2 Jahre Japanisch-Kurse besucht?!
Wohl schon allein deshalb, um in Level 1 bestehen zu können.^^ Mit mir in Level 1 sitzt zur Zeit auch noch eine deutsche Japanologiestudentin im 5.Semester! Sie gehörte eben zu jenem Rest, der am Dienstag ausgesiebt wurde. Ein anderer deutscher Japanologiestudent (ebenso 5. Semester) hat es immerhin in Level 3 geschafft, welches allerdings ebenso noch auf der Elementary-Stufe angesiedelt ist.
Nach diesem Vergleich ging es mir dann doch wieder etwas besser, schließlich studiere ich an meiner Heim-Universität etwas völlig anderes und nicht Japanisch im Hauptfach!

Nachmittag traf ich mich dann mit jemandem in Harajuku. Anstatt jedoch gleich in die Tiefen dieses bunten Viertels abzutauchen, bevorzugten wir das ruhigere Sightseeing. Dennoch stand eine absolute Top-Attraktion auf dem Programm - der Meiji Schrein, welcher an der benachbarten Yoyogi-Park angrenzt:


Das Besondere ist, dass der Meiji-Schrein quasi mitten im Wald steht. Die Bäume sind so hoch, dass man nicht einmal mehr die Hochhäuser der Stadt sehen kann! Bei sämtlichen Parks, die ich bisher besucht habe, war jene Shilouette hingegen immer sichtbar.

Natürlich musste danach auch eine kleine Portion Kontrastprogramm her - Wir stiegen in Harajuku auf's Dach eines luxuriösen Einkaufscenter, genauer gesagt auf die Dachterasse:
Ganz so krass war der Kontrast aber auch wieder nicht, da die Terasse vor dem Starbucks so etwas wie eine "Entspannungsgarantie" aufweist:

Die Sicht war auch nicht die Schlechteste ;)

Außerdem gibt es zur Erfrischung so etwas wie Nieselmaschinen, was bei konstanten Temperaturen über 30°C doch recht angenehm ist:


















Den Eingang findet man übringens recht einfach - er ist nicht gerade unauffällig:

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