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Sonntag, 16. September 2012

Nachtrag: u.a. Stereotypen

Wie der Titel schon besagt, gibt es einiges nachzutragen - es ist aber auch verwirrend hier...

Also, zunächst noch einmal zu meinem Mitbewohner Andrew:
Er ist nicht wirklich Koreaner... bzw. eigentlich schon... aahhh... wie ich schon sagte, die Lebensgeschichten fast aller Personen, die ich hier Tag für Tag treffe sind sehr verwirrend!
Jedenfalls sind Andrews Eltern Koreaner, er selbst aber wurde in Los Angeles geboren und hat dort auch 20 Jahre gelebt, bis er vor 3 Jahren nach Seoul (Südkorea) gezogen ist, um dort zu studieren. Trotz seines recht asiatischen Aussehens ist er so gesehen eigentlich ein waschechter Amerikaner, bloß nicht so überheblich.^^
"Wieso überheblich bzw. nicht?"
Wie ich schon vor ein paar Tagen festgestellt habe, treffen fast alle Klischees, die man von den Bewohnern der jeweiligen Nationen hat, schlicht und einfach zu - zumindest bei den meisten Leuten, die ich hier in Yokohama oder Tokio bisher getroffen habe (Stichwort: Alexandre aus Paris, der gerne Frosch isst).
So auch bei den US Boys/Girls: Wer US Bürger ist, sollte das schließlich auch mit T-Shirt... äh Stolz zeigen, nicht wahr?! xD
Andrew jedenfalls ist sehr umgänglich, vielleicht liegt's auch daran, dass er die letzten Jahre in im Vergleich zu Japan noch strengeren Korea verbracht hat.
Sonst die typischen Stereotypen:
- die Schweden habe mittellange blonde Haare und blaue Augen
- die Chinesen lächeln oft sehr zurückhaltend
- die Italiener erkennt man sofort an den schwarzen Haaren oder dem Macho-Styling
- die Franzosen tragen entprechende Kleidung

Natürlich gibt es auch Deutsche, die ständig rummeckern, aber nicht so spürbar viele wie in der Heimat!

Was ich übrigens im letzten Blogeintrag vergessen hatte: Am Donnerstag fand eine "Kennenlern-Party" im Shimoda Student Village statt. Für 500¥ Eintritt konnte man dort dann von 19-22 Uhr so viel trinken wie man wollte, wobei das Hauptanliegen wohl aber auf den gegenseitigen kulturellen Austausch unter den internationalen Studenten ausgerichtet war.
Lustig war's in jedem Fall - ich konnte sehr viele Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen, so dass sich auch OHNE Bierkonsum die 500¥ in jedem Fall rentiert haben!
Schade nur, dass wir 22 Uhr schon gehen mussten, aber in Japan sind die Vorschriften zur Nachtruhe recht streng. Wie in Deutschland ab 22 Uhr überhaupt erst mit dem "Vorglühen" anzufangen ist also nicht - zumindest nicht überall.
Einige sind nach 22 Uhr noch in die Bars von Hiyoshi gezogen, da ich aber am Freitag schon um 09:30 eine an JLP-Studenten gerichtete Informationsveranstaltung hatte, zog ich es vor doch lieber den Weg nach Hause anzutreten (was natürlich auch den Geldbeutel schonte ;) ).

Freitag stand ich dann schon gegen 7.15 Uhr auf. Andrew als KIP-Student musste das nicht und konnte noch schön weiterschlafen.
Recht müde war ich auch noch, als ich zum ersten Mal meinen Weg zum Mita-Campus alleine antrat. Die Fahrt mit der Metro war recht langweilig - JEDER Japaner um mich herum starrte wie hypnotisiert auf sein Iphone. "Iphone" - ich kann's kaum noch hören und sehen. Ich gehöre wahrscheinlich zu den 1.000 Menschen unter über 36 Mio. im Großraum Tokio, die keines besitzen. Würde ich sagen jeder Zweite hier besitzt eines wäre das glatt GELOGEN! Jeder 1,05te trifft es wohl eher und selbst das scheint mir noch zu niedrig gegriffen.
Da die (meisten) europäischen Telefone in Japan aufgrund des anderen Mobilfunkstandards jedoch nicht funktionieren, hatte ich gestern spätestens dann doch noch etwas zu Lachen, als ein anderer deutscher Austauschstudent mehr oder weniger vor sich hinfluchte: "Ohne Internet ist mein Iphone hier völlig nutzlos!" xD

Übrigens, in der Pause zwischen zwei Orientierungsveranstaltungen sind wir dem Mita-Campus auf's Dach gestiegen... naja zumindest auf die Dachterasse haben wir es geschafft, von der man einen unglaublich schönen Ausblick auf das Zentrum von Minato hat:


Gestern Abend habe ich dann vom Wohnheim aus noch ein paar weitere Nachtaufnahmen von der Umgebung gemacht:

 
 Ach ja und bevor ich's vergesse - was schönes gekauft habe ich mir auch noch...

Japanische Gesundheitslatschen
Andrews Mutter hat wohl auch so ähnliche und er meinte, wenn die ersten zwei Wochen die Füße beim Tragen wehtun, hatte man es bitter nötig solche Slipper zu kaufen...
Nun gut, die ersten zwei Tage war es schon ziemlich hart in den Dingern zu laufen, auch wenn ich sie nur im Appartement nutze. Aber dennoch glaube ich nicht, dass ich zwei Wochen brauche, um mich an sie zu gewöhnen -> bei meinen Füßen ist also noch nicht alles zu spät! puh... :)

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